Weitere Botenstoffe und ihre Wirkung auf Körper und Geist

Im ersten Teil haben wir uns mit Neurotransmittern wie Dopamin, Serotonin und GABA beschäftigt, die eine wesentliche Rolle für unsere Konzentration, Stimmung und innere Ruhe spielen. Doch unser Körper nutzt noch viele andere Botenstoffe, die subtil, aber entscheidend, unsere tägliche Leistungsfähigkeit beeinflussen. In diesem Beitrag widmen wir uns weiteren zentralen Neurotransmittern: Acetylcholin, Noradrenalin, Endorphinen und Glutamat.

Acetylcholin: Der Botenstoff für Fokus und Gedächtnis

Acetylcholin ist entscheidend für kognitive Funktionen wie Lernen, Erinnern und Konzentration. Es hilft, Informationen effizient zu verarbeiten und die Verbindung zwischen Nervenzellen zu stärken.

Wie du Acetylcholin optimieren kannst:

  • Cholinreiche Nahrung: Lebensmittel wie Eigelb, Leber, Sojabohnen und Brokkoli enthalten Cholin, eine Vorstufe von Acetylcholin. Eine cholinreiche Ernährung fördert die Synthese dieses Neurotransmitters.
  • Mentales Training: Rätsel, Strategie-Spiele oder das Erlernen neuer Fähigkeiten stimulieren die Acetylcholinproduktion.
  • Achtsames Multitasking vermeiden: Multitasking senkt die Effektivität dieses Botenstoffs. Konzentriere dich bewusst auf eine Aufgabe nach der anderen.

Noradrenalin: Der Botenstoff der Wachsamkeit

Noradrenalin ist ein Stresshormon und Neurotransmitter, der den Körper auf Aktivität vorbereitet. Es spielt eine zentrale Rolle für Wachheit, schnelle Reaktionen und das Gefühl von Energie.

Wie du Noradrenalin steigerst:

  • Kühlduschen: Eine kurze Kühldusche am Morgen regt die Noradrenalinproduktion an, was zu einer sofortigen Steigerung von Energie und Wachsamkeit führt.
  • Hochintensives Intervalltraining (HIIT): Sportarten, die hohe Intensität mit kurzen Erholungsphasen kombinieren, setzen Noradrenalin frei.
  • Meditative Atemtechniken: Auch bewusste Atmung, wie die Wim-Hof-Methode, kann diesen Neurotransmitter positiv beeinflussen.

Endorphine: Natürliche Schmerzmittel und Stimmungsheber

Endorphine sind bekannt als die „Glückshormone“ des Körpers. Sie werden vor allem bei körperlicher Anstrengung oder positiven Erfahrungen freigesetzt und können sowohl Schmerzen lindern als auch das allgemeine Wohlbefinden steigern.

Wie du Endorphine freisetzt:

  • Regelmäßige Bewegung: Ausdauersport wie Laufen oder Radfahren führt zu einer erhöhten Endorphinausschüttung. Der sogenannte „Runner’s High“ ist ein klassisches Beispiel dafür.
  • Lachen und positive Erlebnisse: Komödien anschauen, mit Freunden Zeit verbringen oder bewusst lachen steigert die Endorphinproduktion.
  • Dunkle Schokolade: Der Genuss von dunkler Schokolade (mindestens 70% Kakaoanteil) kann ebenfalls Endorphine freisetzen.

Glutamat: Der Neurotransmitter für Lernen und Plastizität

Glutamat ist der wichtigste erregende Neurotransmitter im Gehirn. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Gehirnplastizität, also der Fähigkeit des Gehirns, neue Verbindungen zu bilden und Informationen zu speichern.

Wie du Glutamat ins Gleichgewicht bringst:

  • Magnesiumreiche Nahrung: Magnesium wirkt als Gegenspieler von Glutamat und hilft, die Wirkung dieses Neurotransmitters zu regulieren. Mandeln, Spinat und Kürbiskerne sind gute Quellen.
  • Ausreichender Schlaf: Schlafmangel kann die Glutamatspiegel erhöhen und zur Überreizung des Nervensystems führen. Plane ausreichend Erholung ein.
  • Koffein in Maßen: Eine moderate Menge an Koffein kann die Wirkung von Glutamat unterstützen, jedoch sollte übermäßiger Konsum vermieden werden.

Fazit: Ein weiterer Schritt zu mehr Balance

Die Betrachtung weiterer Neurotransmitter zeigt, dass kleine Veränderungen in der Ernährung, im Alltag oder in der Bewegung zu einer besseren Balance und gesteigerten Leistungsfähigkeit führen können. Durch die bewusste Förderung von Acetylcholin, Noradrenalin, Endorphinen und Glutamat kannst du nicht nur deine kognitive Leistungsfähigkeit steigern, sondern auch deine emotionale Balance verbessern. Beginne mit kleinen Anpassungen, die dir guttun, und beobachte, wie dein Körper darauf reagiert.