Vom Sonntagsbraten zum Netflix-Marathon – Warum wir heute tausendmal mehr entscheiden als früher

Vor etwa 100 Jahren war das Leben schlicht – in seinen Möglichkeiten, aber auch in seinen Anforderungen. Kleidung, Mahlzeiten, Beruf und Tagesabläufe folgten klaren, oft vorgegebenen Mustern. Man entschied weniger, weil es weniger zu entscheiden gab.

Heute treffen wir – je nach Quelle – bis zu 35.000 Entscheidungen pro Tag. Und auch wenn die meisten davon unbewusst sind, spüren wir ihre Wirkung: mentale Erschöpfung, Unsicherheit, Frust. Denn unser Gehirn kann nicht unbegrenzt differenzieren, priorisieren und wählen – ohne irgendwann auszubrennen.

Wie aus einem geregelten Alltag ein ständiges Abwägen wurde

Der Vergleich ist ernüchternd:
In den 1920ern musste man sich kaum Gedanken machen, was man anzieht, kocht oder konsumiert. Heute wählen wir nicht nur zwischen 40 Joghurtsorten, sondern auch zwischen dutzenden Streamingangeboten, E-Mail-Benachrichtigungen, Ernährungsstilen, Kommunikationswegen, Apps, Fortbildungen und Kalender-Tools.

Selbst einfache Tätigkeiten – wie der Start in den Tag – haben sich zu potenziellen Entscheidungsketten entwickelt:

  • Wecker oder Schlummern?
  • Meditation oder direkt Mails checken?
  • Kaffee mit Kuhmilch, Hafer oder ganz ohne?
  • Joggen, Yoga oder lieber YouTube?

Jede Wahl frisst Energie. Und das meist schon, bevor der eigentliche Arbeitstag beginnt.

Die stille Gefahr: Entscheidungsmüdigkeit

Je mehr wir wählen, desto schwerer fällt es uns, klar zu entscheiden. Diese „Decision Fatigue“ ist wissenschaftlich belegt – und kann dazu führen, dass wir entweder unbewusst impulsiv oder gar nicht mehr entscheiden. In beiden Fällen verlieren wir Handlungskompetenz.

Was früher intuitiv und strukturiert verlief, wird heute zur Dauerabfrage im Kopf:
„Ist das schon gut genug? Gibt’s nicht noch eine bessere Option? Sollte ich das überhaupt machen?“

Der Preis?
Wir verlieren Klarheit. Und mit ihr oft auch die Verbindung zu unseren eigenen Prioritäten.

Die große Chance: Bewusst entscheiden statt automatisch reagieren

Doch in dieser Herausforderung liegt auch ein enormes Potenzial. Denn:
Wer heute lernt, bewusste Entscheidungen zu treffen, verschafft sich einen echten Vorteil – mental, emotional und strategisch.

Nicht durch Kontrolle jedes Details, sondern durch Klarheit in den wesentlichen Punkten:

  • Was will ich wirklich?
  • Was ist mir heute wichtig?
  • Wofür möchte ich Zeit und Energie einsetzen – und wofür nicht?

Wer beginnt, eigene Filter zu setzen, statt sich durch das permanente „Mehr“ steuern zu lassen, kann sich wieder auf das konzentrieren, was ihm wirklich entspricht. Das ist keine Flucht vor Komplexität – sondern ein aktiver Schritt in Richtung Eigenverantwortung.

Fokus ist die neue Stärke

Unsere Welt wird nicht langsamer. Entscheidungen werden nicht weniger. Aber du kannst lernen, sie gezielt zu bündeln, Unwichtiges zu automatisieren und dir bewusst Zeit für das Wesentliche zu nehmen.

Nicht jeder Klick verdient deine Aufmerksamkeit. Nicht jede Option braucht eine Entscheidung. Und nicht jede Entscheidung musst du alleine treffen.

Manchmal braucht es Impulse von außen, neue Perspektiven – und jemanden, der den Blick aufs Ganze wieder freilegt.


Und jetzt? Dein nächster Schritt

Wenn du spürst, dass dich die Vielzahl an Optionen überfordert, oder du immer wieder das Gefühl hast, dich im Alltag zu verlieren – bist du damit nicht allein.

In meinen Coachings und Workshops begleite ich Menschen dabei, wieder Klarheit in ihre Entscheidungsprozesse zu bringen, Prioritäten zu schärfen und eine Struktur zu entwickeln, die stärkt statt stresst.

🔹 Ob du dich als Einzelperson neu sortieren willst oder als Team gezielter handeln möchtest – ich unterstütze dich dabei, Orientierung in die Komplexität zu bringen.

👉 Schreib mir gerne für ein unverbindliches Kennenlerngespräch – ich freue mich auf deine Themen.