Wie klare Prioritäten und starke Gewohnheiten dein Leben verändern
Entscheidungen treffen wir jeden Tag – von kleinen wie der Wahl unseres Frühstücks bis zu großen wie einem Jobwechsel. Doch warum fällt es manchen Menschen leichter, Entscheidungen zu treffen, während andere oft zögern oder sich überfordert fühlen? Die Antwort liegt in strukturiertem Entscheidungsmanagement, klarem Fokus und der bewussten Gestaltung von Gewohnheiten.
1. Entscheidungsmanagement: Klarheit durch strukturierte Prozesse
Ein Beispiel: Du bist Unternehmer und überlegst, ob du eine neue Produktlinie einführen sollst. Anstatt nur auf dein Bauchgefühl zu hören, könntest du die WRAP-Methode anwenden:
- Widen Your Options: Betrachte mehrere Alternativen. Was passiert, wenn du die Produktlinie verzögerst oder stattdessen deine Kernprodukte optimierst?
- Reality-Test Your Assumptions: Sprich mit Kunden, um zu prüfen, ob der Bedarf wirklich besteht.
- Attain Distance: Gib dir 24 Stunden Zeit, um emotional Abstand zu gewinnen.
- Prepare to Be Wrong: Entwickle einen Plan B für den Fall, dass die Einführung scheitert.
Solche Prozesse reduzieren den Druck und helfen, Entscheidungen systematisch zu treffen.
2. Coaching: Klarheit und Perspektive durch gezielte Fragen
Coaching kann dazu beitragen, blinde Flecken aufzudecken und das eigene Denken zu schärfen. Angenommen, ein Coachee steht vor der Herausforderung, berufliche Ziele mit seinem Privatleben zu vereinbaren. Anstatt direkt Lösungen zu geben, könnte ein Coach fragen:
- „Welche Werte sind dir in beiden Bereichen am wichtigsten?“
- „Wie könnte eine ideale Woche aussehen?“
- „Was könntest du weglassen, um mehr Raum für das Wichtige zu schaffen?“
Durch solche Fragen lernt der Coachee, eigene Prioritäten zu definieren und kreative Lösungen zu finden.
3. Prioritäten: Fokus statt Überforderung
Ein praktisches Modell, um Prioritäten zu setzen, ist die Eisenhower-Matrix:
- Dringend und wichtig: Erledigen (z. B. Kundenbeschwerde lösen).
- Wichtig, aber nicht dringend: Planen (z. B. Weiterbildung).
- Dringend, aber nicht wichtig: Delegieren (z. B. E-Mails).
- Weder dringend noch wichtig: Streichen (z. B. zielloses Scrollen).
Ein Beispiel: Lisa, eine Marketingmanagerin, stellte fest, dass sie viel Zeit mit unwichtigen Meetings verbrachte. Durch das Delegieren und Blocken von Zeitfenstern für strategische Aufgaben konnte sie ihre Produktivität verdoppeln.
4. Gewohnheiten: Kleine Schritte für große Veränderungen
Gewohnheiten formen unsere Entscheidungen. Willst du produktiver werden, hilft es, kleine, nachhaltige Schritte zu gehen. Ein Beispiel ist die 2-Minuten-Regel:
- Möchtest du mit Sport beginnen? Zieh deine Sportschuhe an und mach nur zwei Minuten Training. Die geringe Einstiegshürde macht es leichter, die Gewohnheit zu starten.
- Willst du mehr lesen? Lies nur zwei Seiten pro Tag. Oft führt das dazu, dass du weitermachst, wenn du einmal begonnen hast.
Ein weiteres Beispiel: Max wollte seine Bildschirmzeit reduzieren. Anstatt radikal auf sein Handy zu verzichten, legte er es abends in einen anderen Raum. Dieser kleine Schritt brachte ihm eine Stunde zusätzliche Zeit für Familie und Hobbys.